Zwischenstopp in Bharatpur und dem Keoladeo - Nationalpark. Einst das private Entenjagd-Gebiet des Maharadschas, heute UNESCO Weltnaturerbe.

Indien für Beginners – Bharatpur

Indien für Beginners habe ich meine Rundreise durch Rajasthan getauft. Seit Jahren war diese Indien-Reise mein großer Traum. Ich war sehr gespannt, wie es mir so ganz allein auf dieser Reise geht. Mehr als einmal habe ich von Freunden den Satz gehört: “Du bist aber mutig, als Frau – so ganz allein!” Ich habe großes Glück, denn ich werde von meiner Reise-Agentur super betreut. Alles klappt perfekt, so hätte ich das hier nicht erwartet.  Heute geht es nach Bharatpur und pünktlich um 9 Uhr holt mich Viren, mein Fahrer, ab.  Er schätzt, daß wir ungefähr 4 Stunden brauchen. Der Kofferraum wird langsam etwas voller, ich denke an all die schönen Sachen, die ich in Jaipur erworben habe. Einen wunderschönen Sari, den ich in meinem Büro zu Hause als Vorhang zweckentfremden werde, eine Ganesha- Statue aus Teakholz, Ohrringe für mich und meine Freundinnen und eine Miniaturmalerei auf Seide.

4. Station Bharatpur und der Nationalpark

Der Grund, in Bharatpur einen Zwischenstopp einzulegen, war der Keoladeo – Nationalpark. Einst war er das private Entenjagd – Gebiet des hiesigen Maharadschas, seit 1985 gehört er zum  UNESCO Weltnaturerbe. Ich freue mich auf ein Stück Natur, Paläste hab ich ja schon genug gesehen. Mein Guide erwartet mich mit einer Pferdekutsche und hat auch ein professionelles Stand-Teleskop dabei! Das ist super, denn ohne dieses hätte ich keine nennenswerten Fotos schießen können. Er hält mein Handy an`s Okular und schießt durch das Fernrohr meine Vogel- Bilder!! Ich sehe seltene Gänse, Störche, Kraniche, aber auch Antilopen und eine Raubkatze. Total süß finde ich den Papagei, der aus dem Baum rauslugt und scheinbar schaut, was ich da mache! Mit der Pferdekutsche fahren wir gemächlich durch die Sumpflandschaft. Es ist kurz vor Sonnen-Untergang und die Stimmung ist einzigartig! Natur pur.


The Bagh Hotel

Zwischenstopp in Bharatpur und dem Keoladeo - Nationalpark. Einst das private Entenjagd-Gebiet des Maharadschas, heute UNESCO Weltnaturerbe.

Auf meinen ausdrücklichen Wunsch wohne ich heute nicht in einem Taj-Hotel, sondern im “The Bhag”. Beschrieben im Buch “1000 Places before you die” als Oase, deren Gärten 200 Jahre alt sind. Als ich mein Zimmer betrete, schießt mir der Gedanke: “hier wird`s richtig indisch!” durch den Kopf! Es ist dunkel und muffig, an der Bettwäsche rieche ich vorsichtshalber mal nicht. Die Badewanne hat ein Loch, darüber liegt eine Gummimatte. Die Dusche sieht auch nicht sehr vertrauenserweckend aus, ich bearbeite sie mit Desinfektions- Spray. Meine Füße sind schwarz und extrem trocken. Ich vermisse eine ordentliche Wurzelbürste, ich krieg sie einfach nicht mehr sauber. Der Dreck ist in Indien allgegenwärtig, aber hier ist es extrem. Zu allem Überfluß platzt bei meinem großen Zeh die Haut, so trocken ist die Luft und ich blute. Irgendwie finde ich es gerade anstrengend. Ich sitze auf dem Badewannenrand und behandle meinen Zeh mit Desinfekt, Kokosöl und Aloe Vera. Ich habe Glück, es entzündet sich nicht, aber dafür stellt sich Montezuma`s Rache ein. Tja, mein Fehler, ich hätte den Eistee hier nicht trinken dürfen!

Abendessen! Im Speisesaal sitzen ein amerikanisches Pärchen und 3 Neuseeländer. Letztere bitten mich zu sich an den Tisch. Daraufhin befindet die Amerikanerin, daß sie auch mit uns zusammen sitzen wollen. Es wird ein lustiger Abend. Sechs Menschen aus 3 Kontinenten erzählen bei indischem Rotwein aus ihrem Leben!! Sowas ergibt sich in den Luxushotels natürlich eher nicht! Als ich in mein Bett falle, rieche ich nichts mehr.

2 Kommentare
  • Brigitte Wahler
    Posted at 21:32h, 19 Oktober Antworten

    Danke das ich einen Einblick bekommen durfte, ich kenne Indien nur aus Reiseberichten und Film.Es ist nach der Beschreibung ein interessantes Land mit all seinen Geheimnissen. Ich habe meine Vorurteile gleich ab gebaut, und es macht mich Neugierig.

    • Andrea L'Arronge
      Posted at 22:12h, 19 Oktober Antworten

      Das freut mich sehr!! Es war wunderbar und sicher nicht meine letzte Reise nach Indien!

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