Seit nunmehr 4 Jahren spielt Julia Cencig in "Soko Kitzbühel" die Kommisarin Nina. Sie brachte frischen Wind und positive Veränderung mit.

Show Biz – Interviews: Julia Cencig

Seit nunmehr 4 Jahren spielt Julia Cencig in “Soko Kitzbühel” die Kommisarin Nina. Sie brachte frischen Wind und positive Veränderung mit, und das Schönste daran ist, daß uns mehr als die gemeinsame Arbeit verbindet. Das ist sehr selten im Show Biz. Julia ist alleinerziehende Mutter von zwei süßen Töchtern und wie sie das alles stemmt, dafür bewundere ich sie sehr. Denn ich kann mich noch sehr gut selbst an das permanent schlechte Gewissen meiner Tochter gegenüber erinnern, wenn ich sie mal wieder allein lassen mußte.

Andrea: Wie lange stehst du eigentlich schon vor der Kamera?

Sehr lange. Im zarten Alter von 6 Jahren, drehte mein ältester Bruder seinen ersten Akademiefilm. Mit mir in der Haupt- und Titelrolle (der Film hieß schlicht und ergreifend „Julia“).

Andrea: Wie süß!! Deine ältere Tochter ist vor 2 Jahren eingeschult worden, die Kinder können also nicht mehr die ganze Zeit mit dir in Kitzbühel sein. Wie hast du das organisiert?

Julia: Das ist ein sehr komplexes Unterfangen, alles unter einen Hut zu bringen und gelingt eigentlich nur, weil ich eine ganz tolle Nanny habe, die seit 4 Jahren mit uns zusammen lebt, also mitlerweile Teil der Familie geworden ist und die „schupft den Laden „- wie man auf gut österreichisch sagt – unter der Woche. Natürlich stehen wir permanent in Verbindung via Handy, Skype, Video-Whatsapp, etc., gefühlte 100x pro Tag muss ich mich während des Drehs in die Alltagsgeschichten, Probleme und Fragen in Wien einklinken. Und dann heißt´s auch schon wieder „Wir machen drehfertig bitte!“… ich steh also während der Drehzeit ziemlich unter Strom.

Ausserdem habe ich ein sehr gut funktionierendes Patchwork-System mit dem Vater meiner älteren Tochter. Er ist Musiker, also auch freiberuflich und hat viel Verständnis für die Anforderungen meines Berufs. Die Situation, sowie sie jetzt ist, war ja nicht über Nacht so. Wir sind da alle reingewachsen – deshalb funktiniert es auch, glaub ich.

Andrea: Haben deine Kinder schon ein Handy und wie sieht die knappe Freizeit aus, die ihr miteinander verbringt? Was wünschen sich die Kinder dann?

Julia: Nein, meine Kinder haben noch kein Handy und wollen auch noch keines – worüber ich sehr froh bin! Lustigerweise hat meine ältere Tochter (Emilia, 8 Jahre) unlängst zu mir gesagt:“ Mama, wenn ich dann groß bin und ein Handy kriege, hätt ich gerne so eins wie die Omi, mit dem man NUR telefonieren kann. Das mit dem Internet find ich blöd….!

Wenn ich bei meinen Kindern bin dann versuch ich natürlich das Beste aus der Zeit zu machen – es ist ein ziemliches Kinder-Wunschkonzert: Baden gehen, Kino, Prater, Lieblingsessen kochen, Eis essen, viel reden, zuhören,… natürlich auch ein bissl Schule, gemeinsam Aufgaben machen etc.

Andrea: Wann entstand der Wunsch in dir, Schauspielerin zu werden?

Julia: Siehe oben. Der Film mit 6 Jahren war die Initialzündung und von diesem Vorhaben bin ich keinen Millimeter abgerückt – bis es dann Realität wurde. Es gab nie einen Plan B.

Andrea: Hast du geahnt, was da auf dich zukommt? Unser Job ist ja nicht immer leicht…

Julia: Ich hab mir nicht viele Gedanken gemacht über die Umsetzung. Das war, wie so vieles in meinem Leben, eine reine Instinktentscheidung. Klar war nur, dass ich nach der Matura auf die Schauspielschule will… Zukunftsängste kannte ich nicht und das grosse Vertrauen meiner Eltern in das Gelingen meiner Karriere hat mich sehr bestärkt.

Andrea: Beste Vorrausetzung für unseren Beruf!! Deine Mutter war ja auch eine ganz tolle Frau, u.a. hat sie sich gegen Beschneidungszeremonielle eingesetzt. Leider ist sie letztes Jahr gestorben. Gibt es etwas, das du ihr noch sagen möchtest, wenn es ginge?

Julia: Ich hatte ein sehr inniges Verhältnis zu meiner Mutter … wir haben immer über alles miteinander geredet… die Trauer über ihren viel zu frühen Tod ist riesengoß, aber zumindest hab ich nicht das Gefühl, es wäre etwas zwischen uns unausgesprochen geblieben. Ein kleiner Trost….

Andrea:  Jeder Mensch hat ja die Möglichkeit, Wünsche ins Universum zu stellen. Ich weiß, daß du auch daran glaubst und daß es auch funktioniert hat. Was wäre denn dein nächster Wunsch?

Julia: So blöd das jetzt klingt, ich bin momentan wunschlos glücklich. Auch hüte ich mich sehr davor, Wünsche so schnell mal eben vor mich hinzudenken – gerade aus dem Grund, weil ich weiß, dass sie oft in Erfüllung gehen.Man sagt ja nicht umsonst: “Hüte dich vor deinen Wünschen…”

Die letzte „Bestellung ans Universum“ hat sich auf „den neuen Mann an meiner Seite“ bezogen – und ich muss sagen, es hat super geklappt! Musste nicht stornieren 😉

 Andrea: Haha!! Du hast ja Anfang des Jahres vor Soko einen Film gedreht, erzähl uns davon!

Das war ein besonder schönes Projekt, weil die Geschichte (eine Komödie, „Harri Pinter, Drecksau“) in Kärnten spielt und ich in meinem „Heimatdialekt“ spielen durfte. Eine völlig neue und irgendwie sehr befreiende Erfahrung. Ausserdem hat es gut getan, mal ein anderes Genre zu bedienen als Krimi! Ich denke der Film wird gegen Ende des Jahres im ORF ausgestrahlt, wahrscheinlich im Weihnachtsprogramm.

 

 

8 Kommentare
  • Silvio Ledermann
    Posted at 06:57h, 17 Juni Antworten

    Tolles Gespräch ich bin ein Riesen
    Fan von eurer Sendung
    Wie erhält man vom ganzen
    Team Autogramme
    Liebe ❤️ Grüsse aus der Schweiz ??
    Silvio

    • Andrea L'Arronge
      Posted at 13:23h, 17 Juni Antworten

      Lieber Silvio.

      schicken sie eine frankierten Umschlag an folgende Adresse:

      Produktions Büro Soko Kitzbühel

      Arche Neo Park 2
      Pass Thurnstr 24
      A-6372 Oberndorf

      mit der bitte um Autogramme!
      Liebe Grüße Andrea L’Arronge

  • Petra Schneider
    Posted at 07:15h, 17 Juni Antworten

    Ihr seid ein tolles Team, Kompliment. Mit dem “älter werden” neue, echte Freundschaften zu schließen ist immer eine große Bereicherung. In jungen Jahren hat man ja 1.000 Freunde.

    • Andrea L'Arronge
      Posted at 13:24h, 17 Juni Antworten

      Dankeschön?

  • Brigitte
    Posted at 10:57h, 24 Juni Antworten

    Wir durften ja vor 3 Jahren einen Drehtag mit euch verbringen und haben euch als sehr sympathisches Team erlebt. Wir freuen uns hier in Deutschland schon auf neue Folgen. Kann man denn auch den Film bei uns mal sehen?

    • Andrea L'Arronge
      Posted at 11:42h, 24 Juni Antworten

      Dankeschön! Ihre Frage bzgl des Films stellen sie bitte an Julia auf FB. Ihr Name im Interview ist verlinkt.

  • Jenny
    Posted at 15:45h, 24 Juli Antworten

    Wundervolles Interview! Aber Ihr beide und auch der Rest des Teams seid sehr sympathisch! Hinzu kommt noch, dass Kitzbühel unsere 2. Heimat ist und wir fast jeden Urlaub dort verbringen. Sind gerade aus dem Urlaub von dort zurück und haben auch mitbekommen, dass Ihr gerade dreht. Jakob haben wir kurz getroffen. Ich habe mich aber nicht getraut wegen einem Foto zu fragen, hab ihn eh schon in seiner Freizeit gestört. Aber er hat Grüße ausgerichtet. Das fand ich wahnsinnig lieb von ihm. 🙂
    Macht weiter so!!!

  • Nicolle
    Posted at 19:19h, 19 Januar Antworten

    Liebe Andrea,
    das Interview ist zwar schon ein paar Tage her,
    aber ich bin erst jetzt darüber gestolpert…sorry.
    Ein sehr bewegendes Gespräch zwischen zwei starken Frauen und man spürt wie gut ihr euch versteht.
    Da ist so eine Vertrautheit, das braucht nicht viele Worte.
    Alles Liebe und herzliche Grüße aus Berlin
    Nicolle 🙂

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