24 Mrz Sri Lanka – Rundreise 2.Teil
Tag 4 in Sri Lanka dient der Erholung! Im wunderschönen Amaya Hills Hotel liege ich den ganzen Tag am Pool, mache Yoga und genieße die Aussicht ins Tal. Die Erholung ist schnell dahin, als ich am nächsten Morgen feststelle, daß mein Geldbeutel verschwunden ist!! Mir wird heiß und kalt und ich spiele bereits sämtliche Szenarien durch. Als ich an der Rezeption nach dem Direktor frage, um ihm von dem Desaster zu erzählen, sagt man mir, ein chinesischer Gast habe einen Geldbeutel gefunden und abgegeben. Es ist tatsächlich meiner und ich schwöre, nie mehr etwas gegen Chinesen zu sagen!!
Kandy – Zahntempel des Budda
Jayantha holt mich ab und wir fahren zum Zahntempel des Buddha, ebenfalls Weltkulturerbe. Ich bin zutiefst dankbar und kaufe schöne Jasmingebinde, die ich im heiligen Tempel an der Reliquie niederlege. Hier liegt also ein Zahn des Buddha. Laut Überlieferung handelt es sich um den linken Eckzahn. Ich setze mich zwischen die Gläubigen und beginne zu beten. Wie immer an solchen Orten ergreift mich diese wunderbar einzigartige Stimmung, in der man fühlt, daß man ein Teil vom großen Ganzen ist.
Mit dem Gefühl, daß mir nun nichts mehr passieren kann, verspüre ich auf dem Weg zum Ausgang plötzlich einen scharfen Schmerz und sehe, dass ich mir einen dicken Nagel in die Ferse getreten habe. Ich schaffe es nicht, in rauszuziehen und muß mich niedersetzen. Jemand macht sich an meinem Fuß zu schaffen und nach mehreren Anläufen gelingt es ihm, das Ding zu entfernen. Eine Dame säubert mir den Fuß, der jetzt blutüberströmt ist und Gartenarbeiter legen mir einen Verband an. Ich humpele tapfer hinaus und im Wagen fange ich furchtbar zu heulen an.
Jayantha ist entsetzt und will mich zum Arzt bringen. Da es aber so stark geblutet hat, entscheide ich mich dagegen. Jayantha telefoniert mehrmals mit seiner Frau und besorgt eine Salbe. Außerdem verspricht er mir, mich zu seinem heiligsten Platz zu bringen. Er hat 13 Familienmitglieder im Tsunami verloren, vor kurzem sein Haus durch Enteignung und seine Frau hat immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Beide sind sehr spirituell und er verspricht mir, daß es hilft, dort zu beten. Ich bin dankbar, daß er so fürsorglich ist!!
Nuvara Eliya -little England
Auf der Fahrt dorthin in dichtem Nebel besichtige ich eine Teefabrik und kommen gegen Abend im St. Andrews Hotel an. Hier sieht es aus wie in Cornwall, lauter kleine und große englische Cottages entlang der Straßen, alles sehr gepflegt. Es gibt einen Pferderennplatz und einen See. Hier finden sich im Mai, also zur kühlsten Jahreszeit die Reichen und Schönen von Sri Lnka ein.
Im Hotel prasselt der Kamin, ich bin in meine Daunenjacke gehüllt und bestelle Rotwein. Ich vergesse fast, daß ich in Sri Lanka bin. Das sehr gute Dinner erinnert mich wieder daran!
Am nächsten Morgen geht es zum Bahnhof, eines der Highlights der Rundreise wartet auf mich : die Zugfahrt durch die Teeplantagen. Das Wetter sieht ganz passabel aus, ich habe Glück! Halt, doch nicht ganz! Ich habe zwar ein Ticket erster Klasse, aber am Gang! Neben mir eine recht beleibte Lady, der Blick aus dem Fenster schwierig! Noch dazu kann man dieses nicht öffnen wegen der Air Condition. Ich stelle mich auf improvisieren ein, aber da ist Jayantha schon beim Schaffner und bittet ihn, mich in die zweite Klasse zu bringen. Kein leichtes Unterfangen, der Zug ist immer bumsvoll! Ein bißchen Trinkgeld macht`s möglich, allerdings fährt dieser Teil des Zuges rückwärts.
Der Schaffner macht es sich neben mir bequem und packt sein Mittagessen aus. Dann will er alles von mir wissen, er sitzt schließlich nicht jeden Tag neben einer Schauspielerin aus Deutschland – Jayantha hat ihm das anvertraut, ich bin VIP. Irgendwann bin ich es leid, ich drücke ihm nochmal 1000 Rupies in die Hand, damit er mich in Ruhe lässt. Schließlich will ich aus dem Fenster schauen. Etwas unbequem, denn ich ich muß mich dabei immer umdrehen. Er packt sein Essen zusammen, wahrscheinlich geht er Hände waschen, denn er hat mit den Fingern gegessen. Etwas, daß ich auch probieren musste. Man glaubt nicht, wie schwer einem so etwas fällt.
Nach einer Zeit ruft er mich, ich soll mitkommen. Und voila, jetzt sitze ich in der ersten Reihe!! Auf dem Boden bei offener Zug-Tür sehe ich die Landschaft an mir vorüberziehen und spüre in meinem Rücken lauter neidige Blicke!!
Gerda Lieben-Kübler
Posted at 18:17h, 24 MärzSuper schön, hoffe die Verse ist gut verheilt.
Anne- katrin Wheeler
Posted at 20:02h, 24 MärzDer 2.Teil ist noch eindrucksvoller auch durch die Fotos und die detaillierten Schilderungen
Nun hast Du sicher noch mehr Bezug zum Lanestypischen wenngleich immer fast noch aus der” Komfortzone”
Danke!
Sabine Erberich
Posted at 11:30h, 25 MärzToller Bericht ich hoffe alles ist heil
Andrea L'Arronge
Posted at 14:57h, 25 MärzJa, alles wieder gut!
Dany Ilona Weiss
Posted at 23:10h, 25 MärzWow, schöne Fotos und ein super Reisebericht.Hatte mich auf Facebook abgemeldet. Aber die schönen Berichte von dir hab ich vermisst. LG von Dany aus Dortmund
Andrea L'Arronge
Posted at 10:54h, 26 MärzLiebe Dany, geht ja auch ohne FB! Freut mich, dass es gefällt!
Sarah Schmitz
Posted at 13:17h, 27 MärzEinfach wunderschön geschrieben!❤Tolle Eindrücke -abgesehen von deinem ,,Unfall” mit dem Fuß/der Verse…- ?Hoffe du hast keine Schmerzen mehr!?
Und das glaube ich dir,dass es dich irgendwann ,,genervt” hat mit dem VIP sein dort…
..aber hast dich ja trotzdem noch gut erholen können,oder??☀️
Ganz liebe Grüße,Sarah (16)?
Andrea L'Arronge
Posted at 13:18h, 27 MärzJa, sehr gut! Und die Ferse ist sehr gut verheilt, danke!
Ralph
Posted at 12:13h, 31 MärzEs macht sehr viel Spaß, Dich zu lesen. Tolle Schreibe ??
Andrea L'Arronge
Posted at 13:48h, 31 MärzDanke, das freut mich!
Thomas Bardohl
Posted at 09:24h, 24 MaiGuten Tag liebe Andrea, ein sehr guter Bericht von Dir und mache weiter so. Herzliche Grüße von Thomas
Andrea L'Arronge
Posted at 08:29h, 25 MaiDanke, freut mich!