05 Apr Der Oman und das südliche Salalah
Salalah – Karibik des Orients
Was hat der Oman mit der Karibik zu tun? Gar nichts, aber da Salalah am indischen Ozean liegt und das Klima auch etwas wärmer ist, wird diese Gegend gern so genannt. Und das zu Recht. Hier gibt es Kilometer lange Strände und ich laufe jeden Tag mindestens eine Stunde. Zu sehen bekomme ich dabei manchmal ein paar Kamele und Typen, die fischen. Streckenweise bin ich mutterseelenallein. Deshalb mache ich dabei meine Gesangsübungen. Den Möwen scheint es zu gefallen!
Die Tränen der Götter
Aber Salalah hat noch mehr zu bieten. Ganz in der Nähe liegt Dhofar, Station der berühmten Weihrauchstraße, die zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Sowohl die ägyptischen Könige als auch indische Maharadschas ließen sich den Weihrauch von hier kommen. Die römischen Kaiser wogen ihn mit Gold auf. “Die Tränen der Götter” – so nannte man dieses aromatische Harz in der antiken Welt. Bis zum heutigen Tag wird hier in Dhofar Weihrauch gewonnen, man sagt, es sei die beste Qualität weltweit! Verkauft wird er dann auf dem Weihrauchmarkt in Salalah!
Es gibt 3 Qualitäten: weiß, hell und dunkelbraun. Der weiße ist der kostbarste, er wird als Medizin eingesetzt. Es heißt, er wirkt u.a. wie ein natürliches Cortison. Der hellbraune ist zum Räuchern und der dunkle kommt z.B. in der Kosmetikbranche zum Einsatz. Ich bin ein Räucher-Junkie und kaufe erstmal richtig ein, von allem etwas!
Danach fahren wir zum Grabmal des Propheten Job. Im Innenhof sind 2 Ausbuchtungen erkennbar. Eine zeigt nach Jerusalem, die andere Richtung Mekka. Zu Beginn des Islam beteten die Muslime wie die Juden in Richtung Jerusalem, später änderte Mohammed die Gebetsrichtung nach Mekka.
Die Rechte der Frauen
Ich befrage meinen Fahrer zur Situation der Frauen im Oman, und was er mir erzählt, lässt mich an den Errungenschaften der westlichen Welt zweifeln, übrigens nicht zum ersten Mal. “Unsere Frauen werden wie Prinzessinnen behandelt. Sie müssen nie anstehen, alle Männer müssen Platz machen, sobald eine Frau kommt. Wenn sie sich scheiden lassen will, geht sie zum Amt, um sich eine Scheidungslizenz zu besorgen. Wenn sie mit dem Mann ein Kind hat, muss er für beide bis an sein Lebensende bezahlen. Es hat etwas mit Ehre zu tun”, erklärt er mir.
Wie ich schon in Teil 1 erwähnt habe, ist der Oman das einzige Land mit einer Männerquote, denn die Frauen erhalten beruflich enorme Unterstützung seitens ihres Sultans Qabus ibn Said. Sie sind in allen Führungspositionen zu finden und verdienen 1 zu 1 dasselbe Geld wie die Männer.
Wunderschön war der Ausflug zumWadi Darbat. Wasserfälle und Kamele, so weit das Auge reicht! So wie in Indien Kühe über die Straßen laufen, tun das hier Kamele. Das Licht ist weich und warm, wir genießen diese einzigartige Atmosphäre und die Seele baumelt…
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Ralph
Posted at 19:53h, 09 AprilKnüpft super an Teil 1 an. Sehr informativ. Vieles davon wusste ich nicht. Finde, Du hast dieses weiche Licht sehr gut eingefangen. Das alles macht große Lust auf eine Reise in den Oman … 🙏🏼
Andrea L'Arronge
Posted at 21:13h, 09 AprilDanke, Ralph, das freut mich!
Marius Kaul
Posted at 23:34h, 04 SeptemberSehr ansteckend geschrieben! Wenn Sie der Oman und der Iran schon überzeugt haben, schauen Sie sich mal Sokotra an…
Wir lesen gerne weiter mit 🙂
LG Marius von http://www.zeitgeistreisen.de
Andrea L'Arronge
Posted at 08:47h, 05 SeptemberFreut mich, mach ich gerne!
Lino Manns
Posted at 08:10h, 25 OktoberHatte eben bei arte einen Bericht über Salalah und die Düfte gesehen und bin beim googeln hier gelandet. Tolle Seite 😊👍🏼
Andrea L'Arronge
Posted at 08:28h, 25 OktoberDankeschön!