10 Jan Halong Bay
Der Zauber von Halong Bay
Nach zweistündiger Fahrt kommen wir im Hafen von Halong Bay an. Die Grenze zu China ist ganz nah. Hier erheben sich auf einer Fläche von ca. 1500 qm etwa 2000 Inseln, das Gebiet wurde 1994 zum Weltkulturerbe benannt. Etwa 1200 Menschen sind hier noch angesiedelt, sie leben vom Tourismus, Fischfang und der Austernzucht. Hier werden wir gleich an Bord gehen und auf der Tschunke übernachten. Ich bin schon sehr gespannt!
Um die Mittagszeit laufen wir aus. Es ist ein bißchen wie im Märchen, als sich in der leicht diesigen Atmosphäre ca 50 Boote, groß und klein, in Bewegung setzen. Unsere Kabinen sind schön, wir sind nur 12 Leute an Bord. Nach etwa einer Stunde Fahrt voller Staunen ob der unberührten Natur legen wir in einer kleinen Bucht an. Das war nicht immer so. Unser Führer erzählt uns, dass noch vor ein paar Jahren ein Teppich aus Plastik die Bucht bedeckt hat. Die Vietnamesen haben sehr schnell ein Umwelts-Bewußtsein entwickelt und viele dieser Missstände beseitigt. So haben wir auf unserer ganzen Reise kein einziges Mal ein Plastik-Strohhalm zu Gesicht bekommen.
Wer möchte, kann nun schwimmen und Kajak fahren gehen. Ich mache es mir auf einem Liegestuhl gemütlich, schaue in den Himmel und genieße die Ruhe.
Danach geht es zu einer der Austernfarmen. Als wir ankommen, bricht helle Aufregung los. Eine Frau hält einen Hund über Bord und alle meinen, sie will ihn ins Wasser schmeißen. Die Leute leben hier aber auf Booten und Gassi gehen ist nicht. Also muss der Hund über der Bordwand hängend sein Geschäft verrichten.
Perlenzucht und andere Sehenswürdigkeiten
Während des Rundgangs werden wir über die Austernzucht aufgeklärt. Man zeigt uns, wie der Fremdkörper in die Perle eingepflanzt wird, den die Auster mit einer Perlmutt-Substanz überzieht. Allein diese “Befruchtung” überleben nur 50% der Austern. Für eine Perle von Top Qualität müssen etwa 10.000 Austern dran glauben. Um die Perle ans Tageslicht zu befördern, wird die Auster in der Mitte durchgeschnitten. Natürlich wird das Muschelfleisch gegessen, aber irgendwie hat mich das berührt und ich habe an die vielen Perlenketten gedacht, die man so sorglos irgendwelchen Strandhändlern abgekauft hat.
Zurück an Bord ist es bereits Zeit für die “happy hour” und wir bekommen einen Kurs dazu, wie man Frühlingsrollen zubereitet. Danach Dinner und anschließend ein Absacker unter einem wunderschönen Sternenhimmel. Wir gehen früh zu Bett, die Morgenstimmung soll mit das Schönste der Reise sein. Um 6 Uhr morgens machen wir Tai Qui auf dem Oberdeck. Die Atmosphäre ist schön, anders, fremd, ein bisschen kommt mir das alles vor wie im Traum.
Nach dem Frühstück geht es in eine der zahlreichen Höhlen, in denen sich die Leute während des Krieges versteckt haben. In der größten Höhle – genannt Hang Sung Sot (Höhle der Überraschungen)waren teilweise sogar bis zu 2000 Menschen. Auf dem Weg zur Tropfsteinhöhle müssen wir 144 Stufen erklimmen, dann stehen wir an einem Aussichtspunkt, von dem man einen wunderbaren Blick über einen Großteil der Bucht hat.
Auf dem Weg zurück zum Hafen denke ich, was für ein Glück wir hatten, die Halong Bay in dieser wunderschönen Ursprünglichkeit gesehen zu haben und wie sehr privilegiert wir in unserer Welt leben!
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Ralph
Posted at 13:46h, 11 JanuarSehr informativ und liebevoll beschrieben, liebe Andrea Leider fehlt mir persönlich (noch) so wirklich der Zugang zu Asien. Aber, ich bin ja noch ein junges Talent ;0)))) Just kidding. Smack, Ralph
Andrea L'Arronge
Posted at 17:00h, 11 JanuarDanke lieber, Komplimente vom Kollegen hat man besonders gerne 😉! Tja, ich hab’s dafür nicht so mit Amerika. Aber jedem das seine 😘